Schlechte Gerüche aus Möbeln entfernen

Schlechte Gerüche aus Möbeln entfernen

Die antike Kommode vom Flohmarkt war ein echter Glücksgriff und wird sich ganz wunderbar in der Wohnung machen. Doch beim Öffnen der Schranktür erleben Fans der Vintage-Einrichtung oft eine unangenehme Überraschung: Das gebrauchte Möbelstück riecht auch genauso, nämlich gebraucht. Wie lässt sich dieser muffige Geruch austreiben?

Designmöbel mit Muff

Alte Möbel machen zwar optisch etwas her, riechen oft aber schlecht. Wer will schon Kleidung in einem Schrank aufbewahren, der den muffigen Geruch von Jahrzehnten ausdünstet? Geschmäcker verändern sich, Moden kommen und gehen – so stehen viele antike Möbel jahre- oder gar jahrzehntelang ungenutzt in Kellern oder auf Dachböden, wo sie langsam zu müffeln beginnen. Besonders betroffen davon sind Möbel, die der Aufbewahrung dienen, also Schränke, Kommoden und Schreibtische mit Schubladen.

Die unbeheizten Räume, in denen alte ausgemusterte Möbelstücke oft stehen, begünstigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Allmählich zieht die Feuchtigkeit in das Holz hinein. Werden die Möbelstücke nicht regelmäßig geöffnet, fehlt jegliche Luftzirkulation – so entstehen die muffigen Gerüche. Auch Möbel, die in Küchen oder Raucherhaushalten standen, riechen oft nicht gerade angenehm. Doch schöne, alte Möbel sind nicht dazu verdammt, auf ewig zu stinken. Es gibt Mittel und Wege, die schlechten Gerüche wieder auszutreiben.

Mit Hausmitteln gegen unliebsame Gerüche

Falls das Möbelstück nicht ohnehin schon ausgeräumt ist, sollten Sie das nun tun. Außerdem ist es ratsam, es zunächst einige Tage in einem gut belüfteten Raum stehen zu lassen, damit das Holz trocknet. Stellen Sie das Objekt nicht an die Heizung, um den Prozess zu beschleunigen. Holz ist ein organisches Material, das „arbeitet“ und durch den schnellen Wechsel von kalt zu warm reißen kann.

Essig, Natron, Aktivkohlepulver

Zunächst sollte das Ziel sein, den unangenehmen Muff vollständig zu entfernen. Essigessenz ist ein beliebtes und wirksames Reinigungsmittel, das Gerüche aufnimmt und gleichzeitig desinfiziert. Tränken Sie ein weiches Tuch oder einen Schwamm in verdünnter Essenz und wischen Sie die Oberflächen und Innenseiten damit ab. Achten Sie auf eine gute Belüftung des Raums und darauf, Handschuhe sowie gegebenenfalls einen Mundschutz zu tragen, denn die Dämpfe können die Atemwege stark reizen und die Säure die Haut schädigen.

Da Essig selbst nicht gerade angenehm riecht, setzen viele Fans von alten Möbelstücken darauf, das Objekt im Anschluss mit Vanillezucker zu bestreuen. Diesen lassen Sie so lange einwirken, bis der Essiggeruch verzogen ist. Im Anschluss wird der Zucker einfach mit dem Staubsauger aufgesaugt.

Wer nicht mit Essig hantieren möchte, kann zu Natron oder Aktivkohlepulver greifen. Füllen Sie diese in eine Schale, die Sie für ein bis zwei Wochen in das Möbelstück stellen. Beide Substanzen absorbieren schlechte Gerüche, haben aber im Gegensatz zu Essig ansonsten keine Reinigungswirkung.

Gerüche überdecken

Wenn der muffige Geruch nicht herauszubekommen ist, lässt er sich überdecken. Dazu basteln Sie selbst Duftbeutel mit den Mitteln Ihrer Wahl: getrocknete Kräuter, Lavendel, Rosenblätter, Sandelholz, Zimt, Zitrusfrüchte – was auch immer Ihnen gefällt. Ein besonderer Trick gegen Feuchtigkeit und schlechte Gerüche ist, in jedes Beutelchen eine kleine Silica-Gel-Tüte zu legen, wie sie manchmal in Schuhen zu finden sind. Dieses Material ist stark feuchtigkeitsbindend und trägt so dazu bei, die Luft im Schrank zu entfeuchten. Das wirkt dem Muff entgegen, denn trockene Luft hilft dabei, schlechte Gerüche zu neutralisieren.

Das Holz anschleifen

Wenn sich der Geruch trotz der vorangegangenen Maßnahmen hartnäckig hält, müssen härtere Maßnahmen ergriffen werden. Schleifen Sie die Innenwände an und ölen oder lackieren Sie die Flächen. Eine detaillierte Anleitung, wie Sie beim Schleifen und Lackieren vorgehen, finden Sie hier. Viele Öle für die Holzbehandlung haben einen sehr angenehmen Geruch und versiegeln gleichzeitig das Holz, sodass der Muff, der eventuell noch im Holz steckt, nicht mehr entweicht. Lack und Farbe verschließen Holzoberflächen noch besser als Öl.


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