Verfärbungen auf Küchenutensilien aus Kunststoff: Diese Hausmittel helfen

Verfärbungen auf Küchenutensilien aus Kunststoff: Diese Hausmittel helfen

Farbintensive Lebensmittel wie Tomate, Paprika oder Kurkuma färben leicht auf Kunststoffbehälter und Schneidebretter ab. Um diese Verfärbungen rückstandslos zu entfernen, reichen meist Wasser und Spülmittel nicht aus. Es gibt aber einfache Hausmittel, die helfen sollen. Wir haben drei davon ausprobiert.

Farbenfrohe Speisen hinterlassen Spuren

Wer häufiger Speisen wie Currygerichte oder Tomatensoße in Frischhaltedosen aufbewahrt, kennt das Problem: Selbst nach mehrfachem Spülen bleiben Verfärbungen zurück. Ähnlich ergeht es Schneidebrettern, wenn Sie darauf zum Beispiel Karotten und Tomaten zerkleinern oder Speisen mit farbintensiven Gewürzen marinieren. Besonders anfällig sind Schneidebretter, deren Oberfläche bereits von Gebrauchsspuren gezeichnet ist.

Verantwortlich für die hartnäckigen Verfärbungen sind die enthaltenen Farbstoffe, etwa Curcumin, Betanin oder Carotin, die sich im Kunststoff festsetzen. Füllen Sie zum Beispiel eine übrig gebliebene, noch warme Portion Spaghetti Bolognese in eine Vorratsbox aus Kunststoff, erwärmt sich die Plastikoberfläche, sodass die Farbstoffe tief eindringen. Erhärtet sich der Kunststoff beim Abkühlen wieder, schließt er die Farbstoffe ein. Spülmittel und selbst Geschirrspüler sind in solchen Fällen machtlos.

Die zurückgebliebenen Farbstoffe sind weder unhygienisch noch beeinflussen sie den Geschmack, sodass sie die verfärbten Gegenstände bedenkenlos weiterverwenden können. Allerdings empfinden viele sie optisch als störend. Direkt in den Müll wandern müssen verfärbte Schneidebretter und Vorratsdosen trotzdem nicht.

Welche Hausmittel helfen?

Chemische Reiniger belasten zum einen die Umwelt und sind zum anderen gesundheitlich bedenklich, wenn sie mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Im Internet finden sich aber zahlreiche Tipps und Tricks, wie sich Kunststoff mit einfachen Hausmitteln und ohne aggressive Reiniger von Verfärbungen befreien lässt. Bei leichteren Verfärbungen von transparenten oder weißen Vorratsdosen reicht es oftmals aus, diese für ein paar Stunden in die Sonne zu legen, deren UV-Strahlen sie wieder aufhellen.

Weitere häufig empfohlene Hausmittel, die viele Haushalte sowieso vorrätig haben, sind Zitronensaft, Speiseöl und Backpulver. Diese drei haben wir an einem grünen, stark mit Paprikapulver verfärbten Schneidebrett ausprobiert. Sie sind alle unkompliziert anzuwenden und Erfolg versprechend.

Zitronensaft

Die Säure im Zitronensaft sorgt dafür, dass Verfärbungen verblassen. Um betroffene Vorratsdosen oder Schneidebretter zu behandeln, pressen Sie etwas Zitronensaft auf die Verfärbungen oder reiben direkt mit einer halbierten Zitrone darüber. Im Anschluss arbeiten Sie den Saft mit einem Schwamm in den Kunststoff ein und lassen das Ganze mehrere Stunden einwirken.

Speiseöl

Ähnlich einfach wie mit Zitronensaft können Sie Verfärbungen mit Speiseöl bekämpfen. Als besonders geeignet gilt Rapsöl, da es keinen Eigengeruch hat, der an den Boxen oder Brettern haften bleiben könnte. Wir haben für unser Schneidebrett auf Sonnenblumenöl zurückgegriffen.

Tröpfeln Sie das Speiseöl auf die verfärbten Stellen und verreiben Sie es. Im Anschluss lassen Sie das Öl ebenfalls mehrere Stunden einziehen.

Backpulver

Im Vergleich mit Zitronensaft und Speiseöl ist Backpulver ein wenig, aber nicht viel aufwendiger anzuwenden. Sie müssen es vor dem Auftragen mit heißem Wasser vermischen. Hierbei merken Sie bereits die chemische Reaktion: Das Backpulver beginnt zu schäumen, sobald es mit dem Wasser in Berührung kommt. Geben Sie die Mischung schnellstmöglich auf die Verfärbung. Sie erhärtet sich schnell und lässt sich ansonsten nicht mehr gut verteilen. Sie können das Gemisch mit zusätzlichem heißem Wasser aber leicht wieder flüssiger machen.

Verteilen Sie die Wasser-Backpulver-Paste großzügig auf den Verfärbungen. Im Falle von Vorratsdosen können Sie das Backpulver auch direkt in der betroffenen Dose mit heißem Wasser mischen, den Deckel fest verschließen und das Ganze durchschütteln. Nach dem Verteilen lassen Sie das Backpulver mehrere Stunden einwirken.

Abspülen und Reinigungsergebnis

Nach dem Einwirken müssen Sie Ihre mit Hausmitteln behandelten Boxen oder Bretter nur noch gründlich mit Wasser und gegebenenfalls etwas Spülmittel abspülen. Die Verfärbungen unseres Schneidebrettchens wirkten bereits nach einer Stunde deutlich blasser als auf der unbehandelten Stelle. Nach knappen drei Stunden wuschen wir Backpulver-Gemisch, Speiseöl und Zitronensaft sorgfältig ab.

Unser Endergebnis fiel durchaus zufriedenstellend aus: Alle drei mit Hausmitteln versehenen Brettecken waren deutlich weniger stark verfärbt als die unbehandelte Stelle. Sonnenblumenöl und Zitronensaft scheinen ähnlich schnell und gut zu wirken. Hier war nur noch eine ganz leichte rötliche Verfärbung erkennbar. Die mit Backpulver-Paste eingeriebene Ecke war nach dem Abwaschen noch etwas rötlicher als die untere Bretthälfte. Das Backpulvergemisch wirkt also auch, aber vermutlich etwas langsamer. Am besten lassen Sie die Hausmittel über Nacht einwirken, dann sollten sich die Verfärbungen mit allen dreien weitestgehend rückstandslos beseitigen lassen.

So vermeiden Sie starke Verfärbungen

Wenn Sie gar nicht erst in die Situation kommen möchten, Küchenutensilien aus Kunststoff von kräftigen Farben befreien zu müssen, gibt es einige Optionen, Verfärbungen vorzubeugen beziehungsweise zumindest einzudämmen. Unter anderem können Sie Kunststoffboxen oder -bretter vor dem ersten Einsatz mit Essigessenz befüllen und diese über Nacht einwirken lassen. Dadurch entsteht eine Art Versiegelung, die es Farbstoffen erschwert, in den Kunststoff einzudringen.

Ebenfalls helfen kann es, färbende Lebensmittel nur im abgekühlten Zustand in die Frischhaltedosen zu füllen. So erwärmt sich der Kunststoff nicht und die Farbstoffe können weniger tief eindringen. Vermeiden Sie es außerdem, Kunststoffbehälter mit färbenden Lebensmitteln in der Mikrowelle zu erwärmen. Dabei nehmen sie Farbstoffe nämlich besonders leicht auf. Am besten schützen Sie Vorratsdosen aus Kunststoff selbstverständlich vor Verfärbungen, indem Sie keine farbintensiven Lebensmittel darin aufbewahren. Eine pflegeleichte Alternative sind zum Beispiel Frischhaltedosen aus Glas.


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