So gelingt die WG-Party

So gelingt die WG-Party

Beim geselligen WG-Abend fällt die Idee, eine Party zu schmeißen. Nun muss die brillante Idee jedoch umgesetzt werden. Damit es keine traurige Versammlung, sondern eine gelungene Feier wird, ist einiges zu beachten.

WG-Party: Für viele die beste Party-Gattung

Du wachst nachmittags auf der Couch auf: in der einen Hand die leere Bierflasche, in der anderen die erloschene Kippe. Um dich herum liegen deine MitbewohnerInnen in ähnlichem Zustand. Schon spürst du den fließenden Übergang von betrunken zu verkatert. Das wird kein leichter Tag. Doch nach einer erfolgreichen WG-Party nimmst du das in Kauf. Sofern du noch welche hast, sind die Erinnerungen und die schöne Zeit auch den Kater-Tag wert.

Wird zwei Wochen zurückgespult, steht die Planung der WG-Party bevor. Damit das Zukunftsszenario Wirklichkeit wird und die Party gelingt, muss organisiert werden. Es folgen wichtige W-Fragen:

  • Wann möchtest du feiern?
  • Wen möchtest du einladen?
  • Welche Getränke, welche Snacks möchtest du bereitstellen?
  • Was möchtest du hören?
  • Wie möchtest du die Räumlichkeiten gestalten?

Wer nicht die richtigen Fragen stellt, kommt auch nicht auf die richtigen Antworten. Das Ziel: kein Schlummerabend, aber auch nicht ganz Project X.

Den passenden Tag wählen

Die erste wichtige Entscheidung bei der Party-Planung ist die Auswahl des Datums. In den Semesterferien fehlen zu viele, in der Klausurenphase überwiegt der Stress. Am besten lässt es sich Anfang des Semesters oder direkt nach der Klausurenphase feiern, bevor alle heimfahren. Achtet darauf, dass ihr nicht mit großen Semester- oder Fakultätspartys konkurrieren müsst.

Daraufhin muss der Wochentag ausgewählt werden. Zum Feiern bietet sich das Wochenende an. Da zeigen Nachbarn eventuell etwas mehr Toleranz, sprich, der erste Polizeibesuch kommt später. Zudem muss niemand am nächsten Morgen um acht Uhr zur Vorlesung. Allerdings fahren viele StudentInnen am Wochenende in ihre Heimat. Wer in einer Großstadt studiert, muss eventuell mit großen Clubs wettstreiten. Für StudentInnen ist Donnerstag eine gute Alternative. Viele müssen am Freitag gar nicht erst in die Uni, doch alle sind noch da und die Party-Konkurrenz ist vermutlich nicht allzu hoch. Allenfalls arbeitende Nachbarn könnten dem Tag im Weg stehen.

Was die Uhrzeit betrifft, darf der Startschuss nicht zu früh fallen. Es gibt nämlich einige Menschen, die pünktlich zu Partys kommen. Wenn du vor der Party nicht zwei stundenlang zu fünft in der Küche warten willst, bis die anderen antanzen, lade die Gäste erst ab neun oder zehn Uhr ein. So gibst du ihnen auch die Chance, vor dem Feiern etwas zu essen: Dann sind sie nicht so schnell betrunken und plündern die Snacks nicht zu früh.

Etwa eine Woche vor der Party solltest du deine Nachbarn mit einem Zettel an der Haustür über die Party informieren. Noch besser kommt es an, wenn diese eingeladen werden. Zumindest bei den Nachbarn unter und über der WG solltest du nochmal persönlich klopfen und um Verständnis bitten.

Wen und wie viele überhaupt?

Jedes WG-Mitglied sollte seinen Freundeskreis einladen. Je mehr Menschen sich nicht kennen, desto mehr wird gemischt und sozialisiert. Je nachdem, auf welche Zahl ihr dann kommt, können weitere Bekannte und Kommilitonen eingeladen werden. Weist jedoch explizit darauf hin, ob und wie viele Freunde jedeR mitbringen darf, sonst könnte die Personenzahl schnell außer Kontrolle geraten. Ein guter Richtwert ist eine Person pro Quadratmeter. Zwar hängt dies von den Freundeskreisen ab, im Idealfall sollte es jedoch ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern geben – Club-Inhaber wissen schon, was sie tun.

Am besten ist es, die Gäste persönlich einzuladen, ob im Gespräch oder via Nachricht. Eine Facebook- oder WhatsApp-Gruppe sollte es aus organisatorischen Gründen zwar trotzdem geben, aber wenn das die einzige Einladung ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich Gäste nicht angesprochen fühlen und nicht auftauchen. In der Gruppe können dann Informationen gepostet werden, wie die Adresse, BYO-Regeln (Bring Your Own) oder die Anzahl an Personen, die dazukommen dürfen. Auch für den nächsten Tag sind solche Gruppen nützlich, zum Beispiel, um auf verlorene Gegenstände oder Schäden hinzuweisen.

Die Räumlichkeiten

Es ergibt Sinn, die WG-Räume nach Verwendungszwecken aufzuteilen, beispielsweise ein geselliges Zimmer zum Sitzen, Reden und Kennenlernen sowie einen Dancefloor. Ein Zimmer sollte geschlossen bleiben. Dort werden Wertgegenstände und Möbel, die zu viel Platz wegnehmen, verstaut.

Bei jeder Party muss es ein Raucherzimmer geben. Abgesehen von den regelmäßigen Rauchern sind StudentInnen nämlich leidenschaftliche GelegenheitsraucherInnen, besonders wenn Alkohol im Spiel ist. Der Balkon ist dafür zwar gut geeignet, ab einer bestimmten Zeit wird es dann jedoch zu laut und die Polizei kommt eventuell zu früh – besonders bei Innenhofbalkons. Sei darauf gefasst, dass das Raucherzimmer lange nach Raucherkneipe riechen wird. Die Küche bietet sich hierfür gut an, da niemand darin schlafen muss und sich darin meist weniger Textilien befinden, die den Geruch speichern. Auch Brandschutztechnisch ist die Küche meist die beste Wahl.

Zum Wesentlichen: Fraß und Trank

Von StudentInnen sollte nicht erwartet werden, dass sie viel Geld für eine Party ausgeben. Wichtig ist, dass einige Kästen Bier mit unterschiedlichen Sorten und ein paar Flaschen Schnaps für die Longdrink- und Shotfreudigen bereitstehen. Dazu dürfen Säfte und Softdrinks für Nicht-Trinker beziehungsweise zum Mischen nicht fehlen. Darüber hinaus sollten Gäste für ihren Eigenbedarf sorgen. Vergiss nicht, dies den Gästen rechtzeitig mitzuteilen.

Zudem solltest du etwas zum Knabbern bereitstellen, wie Chips oder Salzstangen. Fingerfood kommt auch gut an, beispielsweise Fruchtspieße oder Gemüsestreifen mit Dips. Wer Muse hat, kocht einen großen Topf Chili con (oder sin) Carne, sodass hungrige Gäste vor dem Feiern noch etwas Großes essen können. Was übrig bleibt, wird zum deftigen Frühstück.

Unterhaltung: Spielen oder nicht spielen?

Gesellschaftsspiele fördern nicht unbedingt eine feierliche Stimmung. Wenn es dafür einen dedizierten Raum gibt, liegt dort vielleicht Wizard, Cards Against Humanty oder Tabu herum, doch was die Unterhaltung betrifft, liegt der Fokus auf Trinkspielen. Stell also entsprechendes Zubehör zur Verfügung. Schließlich begünstigen Trinkspiele das Vermischen von Freundesgruppen, steigern den Alkoholpegel und machen einfach Spaß. Ein legendäres Trinkspiel aus amerikanischen Colleges kann in jeder Küche aufgebaut werden: Bier-Pong. Räume einfach den Küchentisch frei, stelle einen Tischtennisball und viele Plastik- oder Pappbecher zur Verfügung. Dann fehlt nur noch der Alkohol.

Sofortbildkamera für spontane Bilder

Mit einer Sofortbildkamera kann jeder schnell und unkompliziert Fotos schießen. So entsteht das eine oder andere witzige Foto für den WG-Kühlschrank und man sich an die Party. Kamera Film sind jedoch nicht gerade günstig. Diese extra für die Party zu kaufen, könnte das Budget sprengen. Einwegkameras sind günstiger und können ähnlich verwendet werden, die Bilder lassen sich jedoch nicht direkt einsehen. Außerdem besteht die Gefahr, dass du beim Ausdrucken mehr von deinen Gästen zu sehen bekommst, als es dir lieb ist.

Wo spielt welche Musik?

Party ohne Musik geht nicht. Was hier unbedingt nötig ist, sind kräftige Speaker mit ordentlichem Bass. Schließlich gibt die Musik den Rhythmus an. Die Boxen werden im Dancefloor-Zimmer platziert. Nach Möglichkeit kann in anderen Räumen andere Musik laufen. Spotify ist diesbezüglich hilfreich, aber vergewissere dich, dass die Musik über einen Premium-Account läuft – Werbung gehört nicht auf den Dancefloor.

Doch welches Genre ist das richtige? Alle! Erstelle oder abonniere einfach mehrere Playlists: Charts, elektronische Musik, Schlager, Classic Rock oder 90s-Eurotrash. Du kennst das Publikum. Suche dir einige passenden Genres aus und plane im Voraus. Alternativ sind Spotify-Sessions möglich, wo alle zugelassenen NutzerInnen Songs in die Warteschlange hinzufügen können. Dies ist für den Dancefloor aber nicht die beste Idee. Eine schlechte Eingabe könnte nämlich den Tanzfluss unterbrechen.

Optisch Stimmung machen

Deko ist für eine WG-Party kein Muss. Hat die Party jedoch ein Motto, sollte dies in der WG erkennbar sein. Hier sind Ein-Euro-Shops dein Freund. Notwendig ist das zwar nicht, auf die Beleuchtung ist jedoch zu achten. Besonders auf dem Dancefloor sollte es dunkel sein, mit wenigen LED-Streifen, Lichterketten oder einer Diskokugel. Für die gewünschte Stimmung in den anderen Räumen kannst du dich selbst entscheiden. Die Küche kann heller bleiben, dann wird nicht so oft danebengegossen.


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