Das Tool Clipboard Master erweitert den Nutzen der beliebten Zwischenablage. Funktionsumfang und Support überzeugen, die Usability richtet sich vor allem an Power-User. Neulinge werden einige Zeit mit der Software verbringen müssen, um vom Mehrwert profitieren zu können.
Wer täglich viele E-Mails verfasst, deren Inhalt sich entweder gleicht, oder zumindest stark ähnelt, kann vom Clipboard Master profitieren: Das kostenlose Softwaretool ermöglicht eine einfache Verwaltung der Zwischenablage. Auf diese Weise lassen sich Textbausteine oder Bilder, die bereits verwendet oder als Vorlage gespeichert wurden, problemlos einfügen. Im Alltag dürften die meisten Menschen bereits die Tastenkombinationen "Strg+C" und "Strg+V" kennen und nutzen.
Dabei wird aber nur der Inhalt der jeweils letzten Zwischenablage eingefügt. Clipboard Master stellt hier gewissermaßen eine Erweiterung dar: Per Tastenkürzen öffnet sich auf dem Bildschirm ein kleines Fenster, welches eine schnelle Übersicht über die Inhalte der Zwischenablage liefert. Mit einem weiteren Tastenkürzel wird einfach der gewünschte Inhalt ausgewählt und eingefügt - fertig. Diese Funktion lässt sich übrigens auch auf ganze Ordner und Dateien anwenden. Auf Wunsch lassen sich bereits genutzte Einträge auch löschen. Besonders interessant dürfte die Software also sein, wenn immer wieder dieselben Textbausteine verwendet werden, die sich auf eine bestimmte Tastenkombination legen lassen. Besonders einfallsreich müssen Nutzer dabei übrigens nicht sein: Auch vordefinierte Textbausteine finden sich in der Software.
Die Usability ist bei dieser Software das wichtigste Thema, schließlich besteht der Hauptzweck darin, den Workflow zu verbessern. Wer auf eine einfache und vor allem schnelle Bedienung keinen Wert legt, kann natürlich auch weiterhin die Mittel des Betriebssystems nutzen, um die Zwischenablage zu verwalten. Der Clipboard Master überzeugt aber genau an dieser Stelle: Neulinge bekommen durch die Einblendung der wichtigsten Tastenkürzel eine Hilfestellung, um sich einzuarbeiten. Profis mit ganz eigenen Wünschen nehmen die Konfiguration einfach selbst vor, denn auch ganz individuelle Shortcuts lassen sich festlegen. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, eine Reihe unterschiedlicher Tasten gleichzeitig zu drücken.
Es reicht beispielsweise auf "mfg" den Textbaustein "Mit freundlichen Grüßen" zu legen und die Schreibgeschwindigkeit somit erheblich zu erhöhen. An der Anwendungsfreundlichkeit gibt es nichts auszusetzen. Weil es sich aber um ein sehr mächtiges Tool handelt, muss der Nutzer durchaus bereit sein, einige Zeit zur Einarbeitung aufzubringen.
Der Clipboard Master arbeitet schnell - auch wenn für Office-Zwecke kein schneller Rechner eingesetzt wird. Zwar schreibt Entwickler Jumping Bytes Software eine Mindest-Taktfrequenz von 1 GHz sowie 1 GB RAM vor, doch diese Konfiguration dürfte in jedem Fall erfüllt werden. Im Test wurden gerade einmal 6 MB Arbeitsspeicher belegt, die CPU-Auslastung war also kaum messbar - die Ressourcennutzung spielt quasi keine Rolle. Anders sieht es bei den unterstützten Betriebssystemen aus: Zwar ist Clipboard Master auch mit älteren Windows-Versionen kompatibel, auf Mac OS oder Linux lässt sich das Tool aber leider nicht installieren.
Bei der Beurteilung des Supports muss berücksichtigt werden, dass es sich um ein kostenloses Tool handelt. Natürlich kann unter diesen Umständen kaum verlangt werden, dass eine Support-Hotline geschaltet wird. Abgesehen davon präsentiert sich der Support-Bereich aber als überraschend vollständig: Für die wichtigsten Tastenkürzel lässt sich eine Liste herunterladen, auch eine Bedienungsanleitung sowie umfangreiche FAQs stehen zur Verfügung. Die Dokumentation ist vorbildlich und selbst für kostenpflichtige Software keinesfalls selbstverständlich. Sollten darüber hinaus noch Fragen oder Probleme bestehen, kann dem Entwickler mit Sitz in München auch eine E-Mail geschickt werden.
Gelungenes Tool für den effizienten Workflow
Die Zwischenablage ist für die meisten Anwender ein nützliches Instrument im Alltag. Der Clipboard Master kann diesen Nutzen noch erhöhen, indem alte Einträge nicht überschrieben werden. Sogenannte Power-User, die vor allem effizient arbeiten möchten, werden an dem Tool ihre Freude haben. Alle anderen Anwender müssen sich durchaus auf eine Eingewöhnungszeit gefasst machen. Die Usability kann dann aber ebenso überzeugen wie die geringe Ressourcenauslastung. Selbst der Support fällt wesentlich umfangreicher aus, als es von einem kostenlosen Tool erwartet werden dürfte.